Alte Bräuche zum Eheringtausch: Traditionen mit Bedeutung

Der Eheringtausch gehört zu den emotionalsten Momenten einer Hochzeit. Doch viele Paare wissen nicht, dass dieser Akt auf jahrhundertealte Bräuche zurückgeht. In vielen Kulturen ist der Ring ein Symbol der Unendlichkeit, der Treue und des Bundes zweier Menschen. Alte Traditionen rund um den Ringtausch verleihen der Zeremonie noch heute eine tiefere Bedeutung.

1. Der Ursprung des Ringtauschs

Die Tradition des Eheringe geht bis ins alte Ägypten zurück. Dort glaubte man, dass eine Vene – die sogenannte Vena Amoris – direkt vom Ringfinger zum Herzen führe. Deshalb wurde der Ring an diesem Finger getragen, meist an der linken Hand. Die Römer übernahmen diesen Brauch, ebenso wie viele europäische Kulturen später auch.

2. Der rechte oder linke Ringfinger?

In Deutschland und Österreich ist es üblich, den Ehering an der rechten Hand zu tragen, während in vielen anderen Ländern – wie Frankreich, Italien oder den USA – die linke Hand bevorzugt wird. Historisch gesehen galt die rechte Hand im christlichen Glauben als die “gute Hand”, weshalb sich dieser Brauch in deutschsprachigen Ländern durchsetzte.

3. Der Ringsegen in der Kirche

In christlichen Trauungen war es früher üblich, die Ringe vom Pfarrer segnen zu lassen. Sie lagen auf einem kleinen Kissen oder wurden vom Pfarrer in der Bibel gehalten. Der Segen sollte dem Paar Glück, Fruchtbarkeit und göttlichen Schutz bringen.

4. Der dreifache Ringtausch

In manchen mittelalterlichen Hochzeitsritualen wurden drei Ringe verwendet – einer für das Versprechen, einer für die Verlobung und einer für die Ehe. Dieser Brauch ist heute selten, doch die Idee, verschiedene Lebensphasen mit Ringen zu markieren, lebt in manchen Kulturen weiter.

5. Ringe aus besonderen Materialien

In früheren Zeiten waren Eheringe oft aus Eisen, Bronze oder später aus Silber gefertigt. Gold wurde erst mit wachsendem Wohlstand populär. Besonders in bäuerlichen Gegenden galten einfache Metallringe als Zeichen von Bodenständigkeit und Bescheidenheit.

6. Persönliche Gravuren – eine alte Idee

Gravuren im Ring – zum Beispiel mit dem Hochzeitsdatum oder dem Namen des Partners – sind keine neue Modeerscheinung. Schon im Mittelalter ließen sich wohlhabende Paare Sprüche oder Symbole in ihre Ringe eingravieren, die oft in lateinischer Sprache gehalten waren.

7. Ringtausch mit Zeremonieelementen

In manchen Regionen war es Brauch, die Ringe während der Trauung auf einem kleinen Ast oder Band zu präsentieren, das von Kindern oder Familienmitgliedern gehalten wurde. Dieses Ritual sollte symbolisieren, dass die Ehe durch familiäre Wurzeln gestützt wird.


Fazit

Der Eheringtausch ist weit mehr als nur ein symbolischer Akt – er ist tief verwurzelt in kulturellen und religiösen Bräuchen. Wer sich mit diesen alten Traditionen auseinandersetzt, kann seiner Hochzeit eine persönliche und historisch bedeutungsvolle Note verleihen.

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